Dolomiten 22/02/2011 (aeroporto e nuovi voli)

23.02.2011 15:21

 

„Klein aber fein“

Südtirol wäre für internationale Fluggesellschaften durchaus interessant: Welcome Air, Airberlin und Flybe haben beim Land angeklopft. Allerdings verlangen sie Garantien, bei jeder Witterung mit 50- bzw. 70 Sitzern in Bozen landen zu können – und das geht nur mit einer Piste von 1405 Metern.

Beim Land pressiert’s. Ende März verfällt die Betriebsgenehmigung des Bozner Flugplatzes und wenn das Land bis dahin keinen glaubhaften Entwicklungsplan in Rom hinterlegt, kann der Staat die Konzession weitergeben.

„Wir können dann aber nicht mehr mitreden, was am Flugplatz passiert“, sagt Landesrat Thomas Widmann. Damit dies nicht geschieht, wirbt er seit Monaten für seinen „Masterplan 2015“, mit dem er eine 20-jährige Verlängerung der Flugplatz-Konzession erreichen will.

Kernstück des Masterplans ist eine Landebahn von 1405 Metern. „So haben wir die Landebahn 1999 vom Staat übernommen“, sagt Widmann. Hinzu gesellen sich 550 Meter Sicherheitsstreifen. Gegenüber heute würde die asphaltierte Fläche größer. „Die Piste selbst würde aber nicht verlängert“, betont Widmann.

Können heute nur Maschinen mit 31 Sitzen den Bozner Flugplatz bei jeder Witterung anfliegen, so wäre dies künftig auch für Flieger mit 50 bzw. 70 Gästen garantiert. Damit könnte das Passagieraufkommen auf 100.000 bis 150.000 Personen jährlich steigen.

Im Klartext: „Entweder wir entscheiden uns für einen kleinen, feinen Flugplatz oder wir sperren zu“, so Widmann. Damit sei der Flugplatz aber nicht aus der Welt.

Das Land hätte dort nur nichts mehr zu melden. Die Sport- und Militärfliegerei als große Lärmverursacher würden aber bleiben. „Und wohl noch zunehmen“, meint Widmann.

Würde sich aber überhaupt jemand für den „kleinen und feinen“ Flugplatz Bozen interessieren?

„Wenn man bei jeder Witterung mit 50- bzw. 70 Sitzern landen kann, sehr wohl“, sagt Widmann.

Es gäbe Anfragen von internationalen Fluggesellschaften wie Airberlin, Welcome Air und der britischen Flybe, die Bozen für Zubringerdienste zu ihren Drehkreuzen in Wien, Frankfurt und Düsseldorf nutzen wollen.

Wer letztendlich nach Bozen komme, entscheide eine Ausschreibung, mit der das Land heuer starten würde. Wien, Zürich, Rom und Frankfurt sind anvisierte Destinationen – und zwar bezuschusst mit Steuergeld.

„Jeder regionale Flugplatz wird bezuschusst“, antwortet darauf Widmann. Im Gegensatz zu heute hätten Herr und Frau Südtiroler aber etwas davon: „Bei jedem Flug müssen Kontingente zu vergünstigten Preisen angeboten werden“, so Widmann.

Der Ausbau des Flugplatzes wurde mit 35 Mio. Euro veranschlagt. Einiges, wie die Schengen-Halle ist im Bau.

„Anderes wie Hangar und Motorenprüfstand würde ich streichen“, sagt Widmann. Die Kosten würden damit auf 15 bis 18 Mio. Euro sinken. „Zu berechnen auf 20 Jahre, weil die Konzession so lange läuft“, erklärt Widmann.

bv

 

Alto Adige 22/02/2011